Die Stadtisten treten an.

Bald ist mal wieder Farbwahl. Leider ist die Palette etwas trostlos. Noch schlimmer die Mischfarben, die zu erwarten sind. Aber als gute Demokratin wählt man halt das kleinste Übel. Ich freu mich da eher auf die Gemeinderatswahl, weil man da auch echte Bürger wählen kann, die nach Gewissen und nicht Parteibuch entscheiden. Zum Beispiel die Stadtisten. Ein Haufen Stuttgarter Bürger, die ich sehr schätze, haben sich zusammengetan, um den Gemeinderat etwas aufzumischen. Dooferweise kann ich mich da nicht mitaufstellen lassen, mangels Staatsbürgerschaft. Aber ich kann mich mit Klugschiss einbringen. Vielleicht auch du?

Die Geschichte ist noch ganz frisch, das erste Teaser-Filmchen wurde erst vor einer Stunde online gestellt. Sobald es mehr Informationen gibt, erzähl ich euch mehr. Aber glaubt mir: Es wird spannend. 

Deutscher Meister im Sackstapeln

Gelbe SäckeBald ist es wieder so weit: Die Deutsche Meisterschaft im Sackstapeln. Die Jungs und Mädels von der Schwäbischen Tafel Stuttgart am Österreichischen Platz trainieren schon kräftig, denn die Konkurrenz von der Elbe wird hart sein.

Ich drücke ihnen die Daumen, weil ich gut finde, was sie machen. Die Schwäbische Tafel sammelt Lebensmittel und versorgt damit Bedürftige. Langzeitarbeitslosen hilft sie bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.

 

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Nichts Neues vom Samstag

sonntag aktuell

 

Samstage müssen dröge sein. Das spannendste, was heute in der Sonntagsausgabe meiner Tageszeitung zu vermelden ist: „DRK fordert kostenlose Pflegelehre“. So jedenfalls die Schlagzeile. Wäre ja schön, wenn’s sonst nichts zu schreiben gäbe. Keine blutigen Auseinandersetzungen in Syrien, Kairo oder Istanbul, keine neuen Enthüllungen in der Ausspähaffäre. Einfach eine schöne Welt, in der die Kosten der Pflegelehre die größte Sorge wären.

Ist leider nicht so. Die Zeitung scheint am Sonntag im Economy-Modus zu laufen. Keine Frage: Journalisten wollen auch einen freien Tag. Eigentlich hätte ich ja Sonntags Zeit, mir bei einer Tasse Kaffe in meinem Lieblingscafé die unzähligen Buchstaben des Blattes in aller Ruhe zu Gemüte zu führen. Da hätte ich die Muse, mich in Themen jenseits der Pflegelehre einzulesen. Pech gehabt. Muss ich halt doch ins Netz gehen …

Gegen Kultur!

gegen kulturMan kann gegen vieles sein: Kapitalismus, Fleisch, das System, Ausbeutung und Krieg. Neu für mich auf dieser Liste: Kultur.

Gestern war ich in Vaihingen an der Uni beim Umsonst und Draußen. Wie immer versammeln sich am Rande der Wiese links-alternative Aktionistenbuden, die gegen die üblichen Übel dieser Welt agitieren, unleserlich gesetzte Pamphlete und Aufkleber mit unmissverständlichen Parolen verbreiten. Ein Stand verwirrt mich: Das „Gegen Kultur Projekt“. Ganz schön subversiv, denke ich mir, auf einer Kulturveranstaltung wie diesem Open Air so eine Aussage in den Raum, oder besser gesagt auf die Wiese zu stellen. Was ist den so übel an der Kultur an sich?

Kultur ist alles, was der Mensch so geschaffen hat. Also genau das Gegenteil von Natur. Gegen Kultur zu sein hießt demnach für Natur zu sein. Hört sich irgendwie schlüssig an. Mir kommen die Leute jedoch weniger wie Steinzeitaktivisten oder andere Zivilisationsverweigerer vor, also sind sie vielleicht gegen das, was man landläufig unter Kultur versteht: Musik, Oper, Malerei, Theater, Open Air Festivals und so weiter. Diese Kultur ist ein zweischneidiges Schwert. Sie bietet Raum für subversive Gedanken, kann aber auch zu Propagandazwecken missbraucht werden. Sie lenkt von der obersten Bürgerpflicht (materieller Konsums) ab, ist aber andererseits ein hervorragendes Medium für Werbung und fördert somit wieder den Konsum. Wie man’s auch dreht und wendet …

Ich sinniere noch eine Weile über das für und wider kulturellen Schaffens und meine eigene Teilschuld daran, beschließe dann aber doch mich an der ca. 100m langen Bierschlange anzustellen. Man muss nicht immer alles kapieren.

PS

Siegmund Freud sagt, das die Kultur bestrebt sei, immer größere soziale Einheiten zu bilden. Hierzu schränke sie die Befriedigung sexueller und aggressiver Triebe ein; einen Teil der Aggression verwandle sie in Schuldgefühl. Auf diese Weise wäre die Kultur eine Quelle des Leidens; ihre Entwicklung führe zu einem wachsenden Unbehagen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Unbehagen_in_der_Kultur

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