Lärmende Horden

Es gibt Menschen, die mögen es laut. Sie trinken Alkohol, nehmen Amphetamine (Ritalin für Erwachsene) und tanzen gerne zu lauter Musik – vorzugsweise Nachts, im Zentrum der Stadt und am Wochenende. Ihnen bereitet das Freude. Jene, die in Ruhe schlafen wollen, haben weniger Freude daran.

Darum gibt es eine großartige Erfindung: Man sperrt die tanzende Meute einfach in halbwegs schalldichte Bunker, wo sie ungestört und unstörend laut sein können. Alle sind glücklich: Die Tanzenden, die schlaffreudigen Anwohner und die Betreiber der sogenannten Clubs.

Jetzt hat das Regierungspräsidium Stuttgart beschlossen, dass die lärmende Horde dreier solcher Clubs im Bereich Eberhardstraße (Dilayla, White Noise und Bar Romantica) mitten in der Nacht (5 Uhr) auf die Straße gescheucht werden sollen und erst um 6 Uhr morgens wieder in die schallgeschützten Räume zurückkehren dürfen.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum man den Anwohnern jetzt zumuten möchte, dass durch diese sogenannte Sperrstunde die Clubgänger für eine Stunde mitten in der Nacht auf die Straße geschickt werden, wo sie andere um den Schlaf bringen.

Artikel in der Stuttgart Zeitung

(Foto: lärmende Menschen (Labor118) im White Noise, selbstgemacht. Und ja, ich lärme bisweilen auch.)